Generell gibt es zwei Wege, um festzustellen, ob Sie eine Brille benötigen: Sie können einfach regelmäßig einen Augenscheck oder ein Sehtest durchführen lassen, oder Sie achten besonders auf Ihre Augen, indem Sie auf die später genannten Anzeichen achten.
Meistens gehen wir ja mit 17 oder 18 zum Führerschein- Sehtest, aber danach?
Unsere Augen unterliegen stetigen Veränderungen -das ist völlig normal, mit dem Alter können die Veränderung auch etwas schneller auftreten- und deswegen empfiehlt es sich mit unter 40 alle drei Jahre, und über 40 alle zwei Jahre einen Sehtest durchführen zu lassen. Dafür müssen Sie nicht unbedingt einen Termin mit langer Wartezeit beim Augenarzt machen, Sie können beim Optiker Ihres Vertrauens vorbeischauen und einfach mal einen Sehtest machen lassen.
Doch nun zu der Frage „Welche Anzeichen sollten Sie im Auge behalten um festzustellen, dass Sie eine Brille benötigen?“. Zuerst einmal natürlich verschwommenes Sehen, keine Überraschung. Das fällt besonders auf beim Erkennen von Straßenschildern oder auch beim Lesen von Büchern und Arbeit am PC oder Laptop/ Tablet, das kann anstrengend sein, und wenn die Buchstaben verschwimmen, dann ist das ein Anzeichen dafür, dass eine Brille Sinn macht.
Zweites Anzeichen wäre eine erhöhte Lichtempfindlichkeit. Wenn Sie helles Licht extrem blendet, Sie dadurch sogar häufiger Kopfschmerzen bekommen, oder wenn Sie den Eindruck haben, die Buchstaben sind nicht mehr so richtig scharf am Rand, die sind etwas „ausgefranst“ oder haben so leichte Schatten. Wenn Sie bemerken „Mensch, ich kneife die Augen häufig zusammen.“, das kann auch ein Hinweis darauf sein, dass eine Brille nötig ist.
Drittes Anzeichen wären verschwimmende Zeilen beim Lesen. Der ein oder andere kennt es vielleicht, wenn alles ein bißchen auseinander rutscht, wenn Zeilen übersprungen werden, wenn Sie nicht mehr genau wissen „Wo war ich denn jetzt, in welcher Zeile?“. Manchmal ist auch eine kurze Pause nötig um das Ganze wieder scharf zu stellen. Das heißt, wenn Sie bemerken, dass Sie beim Lesen häufig Pausen machen müssen, um scharf zu stellen/ um die Zeilen nicht zu verlieren, dann wäre eine Brille auf alle Fälle sinnvoll. Oder wenn Sie sogar merken, Sie kneifen ein Auge ganz zu wenn Sie lesen, oder halten sich ein Auge zu: das ist nicht normal! Dann sollten Sie durchaus mal checken lassen, was da los ist!
Das vierte Stichwort wäre -ich mag es gar nicht aussprechen, das hört sich immer so ein bißchen blöd an- aber es ist die sogenannte Alterssichtigkeit. Ich habe mir das Wort nicht überlegt, aber es liegt einfach daran: ab ungefähr 40, also wenn wir älter werden, tritt es auf, dass unsere Augenlinse nicht mehr so gut auf die Nähe scharf stellen kann. Das heißt, wenn wir jetzt auf unser Handy schauen wollen, unser Buch lesen, Beipackzettel -was auch immer- dann merken die meisten „Oh, ich halte das weiter weg als früher.“. Die Arme werden länger ist dann so die typische Bezeichnung. Und auch, dass die Einstellung von Ferne auf Nähe länger dauert; wenn Sie ein Buch gelesen haben und hochgucken merken
Sie ‚jetzt brauche ich erstmal einen kleinen Moment, damit das da hinten wieder scharf ist‘. Oder auch umgekehrt: Sie schauen beim Autofahren draußen auf die Straße und wollen dann auf Ihr Tacho gucken und merken ‚huch, das ist nicht sofort scharf, sondern dauert einen Moment‘. Dann hat es Sie erwischt. Das ist aber nichts Schlimmes, da kann man mit einer Brille schnell helfen und dann ist alles wieder schön klar!
Schauen Sie ruhig genau hin
Generell können Sie einfach mal sich und Ihre Augen beobachten. Achten Sie einfach mal drauf: Sitzen Sie vielleicht besonders dicht vorm Computer? Vergleichen Sie sich da einfach mal mit Ihren Arbeitskolleg*innen. Das kann ein Zeichen sein, dass eine Brille Sinn macht. Und achten Sie mal darauf, ob Sie die Augen oft zusammen kneifen, oder achten Sie auf das Feedback aus Ihrer Umgebung. Manchmal merkt man das selber gar nicht, aber alle anderen sagen „Mensch, Du guckst immer so verkniffen/ Warum guckst du denn so verkniffen?“. Eine Brille kann da wieder für einen entspannten Blick sorgen!
Achten Sie drauf, ob Sie die Arme beim Lesen länger machen- das hatte ich oben schon kurz erwähnt. Und Sie können sich auch einfach mal mit Ihrem Beifahrer beim Autofahren vergleichen: erkennt Sie die Schilder vielleicht viel später (oder auch früher, kann ja auch sein, dass der Beifahrer eine Brille benötigen würde), vergleichen Sie sich da einfach mal.
Klar gucken wir alle anders -jeder hat eine etwas andere Sehleistung- aber man kann einfach mal kurz einen Vergleich ziehen. Wenn der eine viel früher/ viel später was erkennt, dann ist ja schon was auffällig. Dann lassen Sie Ihre Augen einfach mal checken.
Das alles sind wichtige Hinweise, die Sie nicht ignorieren sollten! Achten Sie gerne auf Veränderungen Ihrer Sehkraft und vernachlässigen nicht die regelmäßigen Augenuntersuchungen; die Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan! Und bei Bedarf verwenden Sie Brille/ Kontaktlinsen, denn Sehgesundheit sollte immer priorisiert werden; entspanntes Sehen schenkt Ihnen sehr viel Lebensqualität. Sie müssen sich tagsüber nicht so anstrengen, haben abends mehr Energie für Ihre Hobbys, für Ihre Lieblingsserie, für Treffen mit Freund*innen… Denn wenn Ihre Augen tagsüber nicht so angestrengt gucken, Sie nicht so die Augen zusammenkneifen müssen, dann haben Sie abends mehr Energie über für die schönen Dinge des Lebens!
Achtung bei plötzlich auftretenden Änderungen!
Und dann möchte ich noch kurz auf akute Dinge eingehen, akute Beschwerden, wo auch der Augenarztbesuch Sinn macht!
Normalerweise verändert sich unser Sehen schleichend, über die Jahre. Wenn Sie jetzt plötzlich unscharf sehen, es plötzlich verschwommen wird – also innerhalb von zwei, drei Tagen, oder auch ein bis zwei Wochen- dann melden Sie sich bitte schnell beim Augenarzt, dass dieser einmal drüber guckt! Das können akute Veränderungen im Auge sein. Dies kann manchmal auch auftreten bei Diabetikern, wenn jetzt der Zuckerspiegel plötzlich schwankt. Oder auch bei Bluthochdruck; vielleicht haben Sie ja auch schon einmal beobachtet, dass sie bei Aufregung schlechter sehen, das hängt oft mit dem Blutdruck zusammen.
Akuter Notfall!
Wenn Sie merken, es kommt so ein Vorhang runter -sei es jetzt ein schwarzer oder ein roter- auf einem Auge/ auf beiden Augen: dann bitte ganz schnell beim Augenarzt melden das ist tatsächlich einen akuter Notfall! Da bitte ganz schnell melden, denn es muss schnell gehandelt werden.
Bei Blitze- Sehen melden Sie sich bitte auch möglichst schnell beim Augenarzt, gerade wenn Sie kurzsichtig sind.
Risikofaktoren, dass etwas im Auge passieren kann sind z.B. starke Kurzsichtigkeit über vier Dioptrien/ Diabetes/ Bluthochdruck/ Einnahme vieler oder starker Medikamente.
In diesen Fällen sollten Sie wirklich regelmäßig zum Augenarzt gehen und sich gut um Ihre Augen kümmern.
Bis bald, und denken Sie dran: Sie haben nur zwei, also behandeln Sie Ihre Augen gut!
Ihre Sabrina Buhl